Selbstbehauptung in der Fritz-Leonhardt-Realschule - Jungen-Kurs
„Selbstbehauptung/- und Selbstverteidigung wird an der Fritz-Leonhardt-Realschule in Stuttgart-Degerloch groß geschrieben …“ … so
Reiner Nolle zum zurückliegenden Mädchenkurs im Februar/März 2018.
Dass dieses Angebot nicht nur den Schülerinnen der 7. Klassenstufe vorenthalten ist, ist der an der Realschule tätigen Vertrauenslehrerin, Ramona Lübke, zu verdanken. Sie hatte sich vor Jahren auch für die gleichaltrigen Jungs stark gemacht und so gibt es den Kurs seit 2015 auch für sie. Allgemeinhin ist bekannt: Physische Gewalt ist überwiegend Männersache, auch bei den Opfern. Demzufolge das richtige Klientel für einen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs!
Wie in den Jahren zuvor, leitete auch in diesem Frühjahr der Kriminalbeamte vom LKA Baden-Württemberg und Fachübungsleiter für Gewaltprävention im Württ. Judoverband .V., Matthias Hubl, die 7köpfige Jungengruppe an. Assistiert wurde er - wie die Jahre zuvor – von dem Mathematiklehrer, Tobias Korn. Mit den Erfahrungen der Vorjahre waren dieses Mal außergewöhnlich lernfreudige und aufmerksame Jungs mit von der Partie. In sechs Stunden, verteilt auf vier Nachmittage, erfuhren die Jungs aus berufener Hand vieles, nicht nur zur körperlichen Gegenwehr als Ultima Ratio, sondern vor allem auch über Gewaltprävention und deren Vorzüge. Bereits die alten Meister fernöstlicher Kampfkunst waren schon der Meinung: „Jeder nicht ausgetragene Kampf ist ein gewonnener Kampf.“
Im Kurs wurden beispielsweise folgende Themen behandelt:
- Wie, wo und warum entstehen gefährliche Situationen?
- Wie kann ich Körpersprache, Gestik, Mimik und Stimme wirkungsvoll einsetzen?
- Welche Möglichkeiten habe ich, mich im Vorfeld aus einer Gefahrenzone zu begeben?
- Wie kann man Konflikte verbal entschärfen?
- Was sollte ich beachten, wenn ich mich körperlich zur Wehr setzen muss und v.a.m.?
Der mit vielen praktischen Übungen und Informationen gestaltete Kurs endete, wer wollte, mit einem Übungskampf. Schnell merkten die jungen „Kämpfer“, das Schlagen und Treten zwar Wirkung erzeugt, der Eigenschutz aber trotz Körperschutzausrüstung nicht vernachlässigt werden sollte. Alle Jungs waren am Ende sichtlich stolz über ihre erhaltenen Teilnahmeurkunden und sie sparten auch nicht mit Lob.
Der Referent erwidert allzu gerne: „Jungs, ihr ward klasse und mir hat‘s saumäßig Spaß gemacht!“
Bericht: Matthias Hubl